Über viele Dinge in unserem Haushalt, die wir tagtäglich wie selbstverständlich benutzen, machen wir uns wenig Gedanken. Dazu gehört der Kühlschrank. Solange er funktioniert, sehen wir keinen Anlass, ihn zu ersetzen. Dabei gibt es nicht nur interessante Neuerungen bei Kühlschränken, sondern auch grosse Unterschiede beim Stromverbrauch, der sich dann in der monatlichen Stromrechnung bemerkbar macht. Rund 4 Millionen Kühlgeräte stehen in Schweizer Küchen. Zusammen verbrauchen sie jährlich rund 1‘200 Millionen Kilowattstunden - Strom für insgesamt 240 Millionen Franken. Mit energieeffizienten Modellen lassen sich diese Kosten reduzieren. Es lohnt sich also, sich mit der Anschaffung eines neuen Kühlschrankmodells auseinanderzusetzen. Hier ein paar Punkte, die es zu beachten gilt, um einen teuren Fehlkauf zu vermeiden.

Die Energiesparklassen

Da Kühlschränke ständig in Betrieb sind, ist es besonders wichtig, auf den Strombedarf zu achten. Die Investition in ein Modell mit besserer Energieeffizienzklasse, zahlt sich somit schnell mal aus. Die Energieeffizienzklassen werden durch eine europäische Norm geregelt und mit den Labels A+, A++ und A+++ gekennzeichnet. Selbst ein Kühlschrank der Klasse A+ verbraucht bereits 20% weniger Energie als A. Ein Kühlschrank A+++ bis zu 60%. Somit ist eine Neuanschaffung eine nachhaltige Investition, die sich schon nach kürzester Zeit rentiert.

Grösse und Staufläche  

Ähnlich wie bei Autos hat die Grösse von Kühlschränken im Verlauf der Jahre zugenommen. Und wenn auch die Versuchung da sein mag, sich ein grosses und geräumiges Kühlschrank-Modell zuzulegen, sollte man sich genau überlegen, wie viel Platz man benötigt und in der Küche tatsächlich auch vorhanden ist. Während Hersteller das Platzangebot im Kühlschrank meist in Litern angeben, ist ein Blick auf den inneren Kühlschrankfächeraufbau meist aussagekräftiger. Bei der exakten Ermittlung des vorhandenen Platzes in der oft beengten Küche hilft ein Abmessen mit Zollstock. Dabei gilt es auch den benötigten Platz für grosse Flügeltüren einzukalkulieren und beispielsweise zu berücksichtigen, dass Vordertüren oftmals gewölbt sind und in den Raum hinausragen. Es lohnt sich also die Angebotsvielfalt der verschiedenen Hersteller – von V-ZUG über Electrolux bis hin zu Bosch oder Miele gibt es eine Reihe von Qualitätsmarken mit langer Tradition und innovativen Produkten – genauer unter die Lupe zu nehmen.

Abtauautomatik und NoFrost

Wer kennt das Problem nicht – die langsame Vereisung der Kühlschrankinnenwände verringert nicht nur den Raum im Kühlschrank, sondern kostet vor allem viel Energie. Um das lästige Eis zu entfernen, half lange Zeit nur ein regelmässiges Auftauen des gesamten Kühlschranks. Glücklicherweise bieten neue Kühlschränke eine Abtauautomatik, die im Fall überschüssiger Eisbildung selbständig Gegenmassnahmen zur Eisentfernung einleitet. Darüber hinaus hilft ein sogenannter NoFrost-Mechanismus dabei, die Luftfeuchtigkeit im Kühlschrank niedrig zu halten und das Vereisen zu verlangsamen. In Kombination bewirken die beiden Funktionen eine perfekte, eisfreie und vor allem sparsame Kühlung. Es lohnt sich also, bei der Anschaffung eines Kühlschranks auf diese Funktionen zu achten.

Lautstärke und Grenzwerte

Erst wenn es ruhig wird in der Wohnung – kurz vor dem Einschlafen beispielsweise – nimmt man das Geräusch des Kühlschranks so richtig wahr. Und dies kann nervig und ungesund sein – denn Lärm macht wie man weiss krank. Bei der Anschaffung eines neuen Kühlschranks sollte man deshalb unbedingt auf die vom Hersteller angegebenen Geräuschemissionen achten, die in dB angegeben werden. Das Kühlschrankgeräusch sollte bei maximal 40dB liegen.

Verarbeitungsqualität und Preis-Leistung

Die Anschaffung eines Kühlschranks ist eine Investition. Verlockend sind deshalb günstige Angebote, mit denen die verschiedenen Hersteller und Händler werben. Zum Glück gibt es eine ganze Reihe von Erfahrungsberichten, welche bestehende Nutzer im Internet teilen und damit bei der Auswahl eine Orientierung bieten. Bei der Verarbeitungsqualität gibt es nämlich selbst innerhalb der verschiedenen Preisklassen teilweise gravierende Unterschiede. Es lohnt sich also, sich im Internet über Nutzerrezensionen und Vergleichsportale vertieft zu informieren. Gerade bei Kühlschränken kommt es nicht nur auf den Preis, sondern auf das Preisleistungsverhältnis und die Langlebigkeit des Produkts an.

Anlieferung

Ein Kühlschrank ist kein Gegenstand, den man mal so schnell auf dem Rücksitz oder im Kofferraum transportiert und dann allein ohne grosse Probleme in die Wohnung trägt. Es lohnt sich also den Kühlschrank bei einem seriösen Händler zu beziehen, der über die Gesamtkosten inklusive Anlieferung informiert. Also – vor dem Kauf sich unbedingt über die Lieferbedingungen erkundigen.

Klimaklasse berücksichtigen

Ein Blick auf die vom Hersteller angegebene Klimaklasse ist für die Funktionsfähigkeit des Kühlschranks aussagekräftig. Diese geben an, in welchem Temperaturbereich die Kühlschränke uneingeschränkt arbeiten können. Kühlschränke, welche für den Einsatz in Raumtemperaturen konzipiert sind, sind dann gerade in den Wintermonaten nicht für den Einsatz auf dem Balkon geeignet. Zudem greift bei einem Totalausfall auch keine Garantie, weil das Gerät ausserhalb der vom Hersteller angegebenen Temperaturen verwendet wurde.

 

Side by Side-Kühlschrank: Festanschluss oder Wassertank?

Im Trend sind Side by Side-Kühlschränke mit einem eingebauten Eisspender, die eine Wasserquelle benötigen. Da die meisten Modelle einen integrierten Festwasseranschluss haben, ist eine Anschlussmöglichkeit an eine Wasserquelle am Aufstellort erforderlich. Alternativ gibt es Kühlschränke mit Wassertanks, für die es keinen Festanschluss braucht.
 

Kühlschrank ist nicht gleich Kühlschrank – und ein tiefer Anschaffungspreis ist nicht alles! Je nach Anforderungen, Platzbedarf und verfügbarem Platz in der Küche kommen unterschiedliche Modelle verschiedener Hersteller in Frage. Bei der Prüfung aller technischer Details sollte man auch die Optik nicht ausser Acht lassen. Schliesslich bekommt man das Gerät ja mehrmals täglich zu sehen. Zu guter Letzt – neben der Internet-Recherche zahlt sich eine persönliche Beratung im Fachgeschäft für Haushaltsgeräte aus.

 

BSH